Auch die Kämpfer zu Fuß erfuhren im 14. Jahrhundert einen enormen Bedeutungsaufschwung. Aufgrund der verbesserten und billigeren Metallverarbeitung wurden nun auch die einfachen Bewaffneten besser ausgerüstet. So trugen sie nun auch zum Schutz Kettenhemden, Plattenteile und bessere Helme. Damit konnten sie einem Angriff wesentlich länger standhalten. Außerdem besann man sich wieder auf vergessene Taktiken. Die Fußtruppen agierten nicht mehr als loses Pack sondern gruppierten sich in kleine Einheiten, so genannte Haufen, die wesentlich effektiver und geschlossener agieren konnten. Ein einzelner Mann mit einem langen Spieß war für einen Reiter nicht schwierig zu überwinden, aber gegen einen geschlossenen Haufen mit Speeren, der dem anstürmenden Rittern einen Lanzenwall entgegenhielt war nur sehr schwer anzukommen. Diese Taktik wurde bereits von den Schotten in der Schlacht von Stirling Bridge gegen die angreifenden Englischen Ritter angewandt. Die Schweizer Eidgenossenschaften konnten mit Hilfe der geordneten Schlachthaufen ein österreichisches Ritterheer (zu Fuß) bei Morgarten schlagen. Die verwendeten Waffen wurden auch effektiver weiterentwickelt. Lange Zeit wurde nur der Spieß, Speer oder die Kriegssense als Stangenwaffe genutzt. Nun versah man diese Waffen jedoch mit zusätzlichen Klingen, Haken, Spießen und Spitzen, so daß sich eine enorme Vielfalt an verschiedenen Stangenwaffen ergab: Glefen, Hakenspieße, Roßschinder, Hippen, Breschmesser, Korseken, Kriegsgabeln und Helmbarten. Diese Waffen waren nun sehr vielseitig: man konnte mit ihnen schlagen, stechen, stoßen und schneiden. Mit den Haken konnte man einen Reiter vom Pferd ziehen oder eine Leiter von der Burgmauer wegdrücken. Die dünnen langen Spitzen waren in der Lage ein Kettenhemd zu durchstoßen und mit den Axtklingen oder stumpfen Hämmern konnte man einen Helm oder eine Rüstung zerhauen. Auch die Nahkampfwaffen veränderten sich. Um mit dem Schwert effektiv kämpfen zu können bedarf es einiger Übung, die nur die Ritter hatten. Doch nun benutzte das Fußvolk die verschiedensten Arten von Streithämmern, Kriegsflegeln, Streitkolben und Säbeln (Dussack), die auch Ungeübten ermöglichten gegen einen Gepanzerten zu siegen. Diese Waffen hatten z.B. wie der Kriegsflegel eine derartige Wucht, daß man trotz Rüstung schwerste innere Verletzungen erhielt oder die langen Spitzen der Kriegshämmer (Rabenschnabel) durchdrangen sogar Plattenrüstungen. So waren nun auch die Fußkämpfer in der Lage sich eines Ritterheers zu erwehren, was mit zum Niedergang der Ritterheere beitrug. |