Die Ausgangslage
 
Der schwer gepanzerte und mit Lanze und Schwert bewaffnete Reiter - der Ritter - dominierte lange die Schlachtfelder des Früh- und Hochmittelalters. Es gab Infanterie, die leicht gepanzert war, Armbrust und Bogenschützen. Doch meist wurde eine Schlacht durch das Aufeinandertreffen der Ritter entschieden. Wurden die Ritter einer Seite geschlagen, hatte auch das Fußvolk den siegreichen Rittern nichts mehr entgegenzusetzen und die Schlacht war entschieden. Zu dieser Ausgangslage trug zu großem Teil die wirtschaftliche und technologische Entwicklung bei. Rüstung, Waffen und Pferd waren teuer, so daß dies den Rittern vorbehalten blieb. Auch die militärische Ausbildung lag bei der Ritterschaft. Das einfache Fußvolk, deren Schulung, Ausrüstung und Bewaffnung waren in jedem Sinne des Wortes "billig" zu nennen. Bis zum 14.Jahrhundert kam es jedoch zu zahlreichen Neuerungen. Die Metallverarbeitung entwickelte sich fort, wurde billiger und qualitativ hochwertiger. So war man nun auch finanziell und technisch in der Lage, "normale" Kämpfer entsprechend besser und zahlreicher auszurüsten. Zudem gab es nun auch Heere, die nicht oder nur sehr begrenzt auf Ritter zurückgreifen konnten - die Streitmächte von Städten oder die Schweizer Eidgenossenschaften zum Beispiel. Diese mussten eine entsprechende Schlagkraft auch ohne Ritterheer entwickeln. So kann man auf den Schlachtfeldern des 14. Jahrhunderts die unterschiedlichsten Waffengattungen und Taktiken finden. Einige von diesen sollen hier nun in Kürze vorgestellt werden.
 
Andreas Zintzsch