Der Holzkamm
 
Zum Kamm muss wohl nicht viel erklärt werden, ausser, daß es sich hier nicht um einen sog. 3-Lagen-Kamm handelt! Man kann sowohl einen beidseitigen als auch einen einseitigen Kamm herstellen.
Beidseitig = 1 Seite grobe Zinken, 1 Seite feine Zinken
Einseitig = eins von beiden


Zur Herstellung:
Folgende Materialien und Werkzeuge verwende ich am liebsten:

Material:
- Kirschholz
- Leinöl (zur Behandlung des Holzes)

Werkzeug:
- diverse Schnitzmesser
- Sägen (grob und fein)
- Holzraspel
- Schleifpapier

Wie bei den Wachstafeln verwende ich Kirschholz in einer Stärke von 1 cm.
Danach sägt man eine Tafel aus dem Holz aus.
Für einen beidseitigen Kamm wird die Tafel wird nun an den beiden Längsseiten auf der Ober- und der Unterseite mit der Holzraspel solange bearbeitet, bis die Tafel sich zu den Rändern hin verjüngt. Wie stark die Verjüngung sein soll hängt vom persönlichen Geschmack und dem Fingerspitzengefühl bei den späteren Sägearbeiten ab.

Jetzt sollte man sich auf dem Kammrohling aufzeichnen, wo spätere Verziehrungen sein sollen und auch wo der Rand des Kamms verlaufen soll.

Ist dies geschehen gehts mit der feinen Säge (ich verwende hierzu eine Laubsäge) ans Aussägen der Zinken. Für meine Kämme hat sich auf der groben Seite das Aussägen von Dreiecken gut bewährt. (Dies gibt den Zinken natürlich auch eine dreieckige Form.)

Bei den feinen Zinken ist nun eine ruhige Hand gefragt, da z.B. ich hier auf 1 cm ca 6 Zinken mit geraden Schnitten aussäge. Ist dieser, zugegeben anstrengende, Schritt erledigt, kann man sich auf die geplanten Verziehrungen stürzen.
Diese können von Schnitzereien, Wachs in Vertiefungen bis zum Einbrennen reichen.

Nach den Verziehrungen wird das Holz dann mit Leinöl dünn bepinselt und man wartet bis es ins Holz eingezogen ist.
Warum das?
Nun, Leinöl gibt dem Holz wieder eine kräftige Farbe und es schützt das Holz unter anderem vor Verschmutzungen.
Warum gerade Leinöl?
Ich finde Leinöl hat fast bis keinen Eigengeruch und soweit ich weiß wirds nicht ranzig.

Nun nachdem das Öl eingetrocknet ist kann man schon mal einen "Frisiertest" machen. Zackelt noch etwas kann das Ölen öfter wiederholt werden.
Grobe sachen sollte man natürlich vorm Ölen feinsäuberlich mit dem Schleifpapier beheben.
 
Klaus Hofbauer